Slowenien

Wo die Berge Geschichten flüstern

Es beginnt ganz harmlos.

Mit einem Pfad.

Ein schmaler Streifen Erde, eingesäumt von feuchtem Moos, der sich in den Wald zieht, als wüsste er mehr, als er preisgibt.

 

Der erste Schritt ist noch leicht.

Der zweite auch.

Aber spätestens nach der dritten Kurve spürst du es.

Diese Stille. Diese andere.

Nicht leer. Nicht tot.

Sondern lebendig – wie ein Atem, der aus der Tiefe des Bergs kommt.

Ein Flüstern zwischen den Bäumen.

Ein Rascheln, das sich nicht ganz erklären lässt.

 

Du bist in Slowenien.

Und du bist nicht allein.

 

Die Natur hier ist kein Postkartenmotiv. Sie ist ein Charakter.

 

Sie beobachtet dich.

Testet dich.

Will wissen, ob du nur da bist, um ein Selfie zu machen – oder um zu hören, was sie zu sagen hat.

Denn diese Berge erzählen Geschichten.

Vom Wind, der schon vor Jahrhunderten über die Pässe strich.

Vom Wasser, das durch Karstgestein fließt wie durch die Adern eines uralten Wesens.

Vom Licht, das morgens golden und harmlos scheint – und abends tiefrot wie eine Warnung.

 

Und mittendrin: Du.

 

Mit pochendem Herzen.

Schweiß auf der Stirn.

Und dem leisen Gefühl, dass du gerade an einem Ort bist, der größer ist als du.

Wahrhaftiger.

Ein Land wie ein Roman:

Unterschätzt.

Und dann lässt es dich nicht mehr los.

 

Willkommen im wilden Süden der Alpen.

 

Willkommen in den Julischen Bergen.

Willkommen an verborgenen Wasserfällen, in engen Schluchten, auf stillen Gipfeln, wo der Nebel Geschichten schreibt.

 

Du kannst den Weg zurückgehen.

Klar.

Aber du wirst anders zurückkommen.